Pädagogische Anmerkungen

Ziel-
setzungen

Wichtige Voraussetzungen für dieses Projekt waren bereits im Vorfeld geschaffen. Die Kinder sind Projektarbeit-erfahren. Sie können in einem für dieses Alter erstaunlichen Maße eigene Interessen formulieren, eigene Ziele setzen und Wege zum Erreichen finden, Arbeitsvorgänge planen und durchführen. Wenn sie Unterstützung brauchen, sind sie in der Lage, diese anzufordern.

Ziel des Projekts war, die Kinder die Entstehung einer Webseite vom ersten Schritt mitgestalten zu lassen, sie in wichtige Arbeitstechniken am Computer und nebenher in die Nutzung des Internets einzuführen und ihnen kritische Anhaltspunkte zur Bewertung von Web-Angeboten zu vermitteln. Ein weiterer Schwerpunkt lag neben der im Zentrum stehenden Förderung von Medienkompetenzen in der Verbindung der neuen Kompetenzen mit der Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder bei der handelnden Auseinandersetzung mit einem gewählten Thema.

Im Rahmen der Gestaltung des Webangebotes entschieden sie selbständig über das Thema, die Aktivitäten und die Art der Beiträge. Die benötigten Texte verfassten sie selbst, die durchgeführten Versuche organisierten sie selbst. Daneben lernten sie Kindersuchmaschinen kennen und entwickelten beim Durchforsten von anderen Websites Kriterien dafür, was eine gute Website ausmacht, folglich also auf unserer eigenen Website erfüllt sein sollte. Die daraus entstandenen Beschlüsse der Kinder kann man in der Verlaufsbeschreibung nachlesen. Dabei lernten sie natürlich auch verschiedene Navigationssysteme wie Frames und Image Maps mit Hotspots kennen, was sich unmittelbar auf die Gestaltung unserer Website niederschlug.

Der Umgang mit e-mails wird in der folgenden Zeit, wenn die Rückmeldungen auf das Quiz bzw. zur Seite hoffentlich massenweise eintreffen, geschult.

Auf der technischen Ebene wurden die Kinder in den Umgang mit der Digitalkamera und dem Scanner, sowie mit der Textverarbeitung Claris Works eingeführt. Sie erhielten auch Einblicke in das Programmieren von Webpages, unter anderem durch das Betrachten von Quellcodes oder auch das Analysieren von animated gifs.

Bei den Werkzeugen zur Gestaltung von Webseiten stießen wir an unsere Grenzen beim Versuch, die Umsetzung der Kinderwünsche zu bewältigen. Die berechtigerweise hohen Anforderungen der Kinder zwangen uns, verschiedene uns noch wenig vertrautete Werkzeuge zu erlernen. Wir haben mit den Programmen Claris Works, Grafikkonverter, Adobe Photoshop LE, Internet Explorer, Macromedia Dreamweaver, Macromedia Fireworks und Macromedia Coursebuilder auf einem Apple Power Mac mit einem Umax-Scanner gearbeitet. Als Digitalkamera verwendeten wir eine aus Privatbesitz.

Schwierig-
keiten

Ein großes Problem stellte die organisatorische Einbindung der Arbeit in der Internetgruppe in das Unterrichtsgeschehen dar. Da Frau Liebl mit einem vollen Lehrauftrag arbeitete, war es für sie eine zeitliche Belastung, sich mit den Kindern zu Zusatzterminen zu treffen.

Die ursprüngliche Vorstellung, dass die Kinder sich in der Phase der Informationsbeschaffung völlig selbstständig in ihrer Freizeit über ihr Thema kundig machen, erwies sich leider als nicht erfüllbar. Kinder erlesen sich eben Wissen nicht, sondern brauchen handlungsorientierte Herangehensweisen, die sich bei einem eher abstrakten, hochkomplexen Thema wie Weltall nicht automatisch ergeben. So stellte sich die Notwendigkeit heraus, die Erarbeitung ausgehend von den von den SchülerInnen schon angelesenen Informationen in einen äußeren, organisierten, schulischen Rahmen zu setzen, der eben solche Herangehensweisen anregen kann.

Da Frau Liebl als Fachlehrerin tätig war und SchülerInnen aus zwei verschiedenen Klassen am Projekt teilnehmen ließ, war sie auch zeitlich am Unterrichtsvormittag abhängig von ihren Kolleginnen, so dass Absprachen nötig waren. An dieser Stelle ein Dank für die enorme Kooperationsbereitschaft.

Es war für die Projektarbeit eine Riesenerleichterung, dass die nicht beteiligten Kinder aus der vierten Klasse den dringenden Wunsch äußerten, an einem Projekt zum Thema Weltall mitzuarbeiten, und dass die Internetgruppe das annahm. So war es leichter, einen organisatorisch klaren Zeitrahmen für die Arbeit zu setzen, in dem die beteiligten DrittklässlerInnen zu den bestimmten Zeiten am Unterricht in der vierten Klasse teilnahmen.

Ein weiteres Problem stellte dar, dass die SchülerInnen das Ziel der kritischen Auseinandersetzung mit der Gestaltung von Webseiten schon fast zu wörtlich nahmen. Aufgrund der hohen Anforderungen, die sie an eine gelungene Website und natürlich auch für ihr eigenes Internetangebot stellten, mussten sich die Projektleiterin und der Projektleiter für die Umsetzung der Kinderwünsche viel zusätzliches Wissen aneignen, was ebenfalls in zusätzlicher Zeit geschehen musste. Besonders der Wunsch der Kinder nach schnellen Seiten auf der einen und schönen Bildern auf der anderen Seite erforderte viel Zeit für die Bildoptimierung und -komprimierung.

Andrea Liebl und Thomas Irion

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